Mittwoch, 11. März 2015

Post von Johann Gottfried Seumes Nachfahren!

Siehe dazu den Blogeintrag vom 9. April 2914

Werter Herr Lehmann,

unsere Familie beschäftigt sich schon lange mit Johann Gottfried Seume, seinen Werken, seiner Familie und seinem Leben. Wir waren seit 1966 mehrfach  in Teplice.
Die Gestaltung des Grabsteins und des Denkmals hat sich sehr positiv entwickelt. 
Ihre Fotos sind sehr schön.

Mit dem Übersetzerprogramm habe ich für die Tafel folgendes herausgefunden:

Johann Gottfried Seume

se narodil v roce 1763 v poserne u weissenfelsu. jeho zivotni osudi byly dosti pohnute pochazel ze selske rodiny a brzy osirel.  Mel studovat bohoslovi, ale dostal se proti sve vuli do hessenske armady, prodane Anglicanum, kteri ji vyslali do ameriky. Po navratu z novehu sveta slouzil jako vojin v pruske armade, odkud se mu podarilo diky zaruce kupce bauermanna uniknout. venoval se pak literarni cinnosti a prekladal z anglictiny. Do roku 1796 pusobil v ruskych sluzbach,  v roce  1794 za polskeho povstani zazil oblezeni varsavy.
V roce 1801 procestoval pesky Rakousko, Italii, Sicilii, Svicarsko a skoncil v Parizi. Roku 1805 se vydal pesky do petrohradu a moskvy a pritom zhledl finsko a svedsko. o teto ceste vydal ve steijnem roce svedectvi v knize moje leto 1805.
V teto dobe si jiz ziskal evropskou proslulost jako basnik. Jeho verse, stejne jako prozaicke dilo, vyzaruji svobodomyslnost a primocarost a vyslovuji se kriticky nespravedlnosti s bezpravi.
Zemrel po dlouhe nemoci v teplickych laznich v roce 1810.

In Poserna geboren im Jahre 1763 bei Weißenfels.  Sein Schicksal war sehr ereignisreich Er stammte aus einer Bauernfamilie und bald verwaist . Studierte Theologie , lief aber gegen seinen Willen in die Armee von Hessen, der englische , der sie nach Amerika verkauft.  Nach der Rückkehr aus der Neuen Welt als Soldat in der preußischen Armee , wo er durch die Garantiekunden Bauermann Flucht gelang . Er widmete sich literarischen Tätigkeit und dann aus dem Englischen übersetzt . Bis
1796 in russische Dienste arbeitete er  
Im Jahre 1794 , nach dem polnischen uprising've erlebte die Belagerung von Warschau. Im Jahre 1801 reiste er zu Fuß in Österreich, Italien, Sizilien, der Schweizer und endete in Paris. Im Jahre 1805 ging er zu Fuß nach Sankt Petersburg und Moskau und beobachtete Finnland und Schweden vor. auf diesem Weg im Jahr Steijn Zeugnis im Buch Mein Sommer 1805.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits europäischen Ruhm als Dichter gewonnen. Seine Verse und Prosa strahlen Unabhängigkeit und völliger Direktheit und Kritik zum Unrecht aus.
Starb nach langer Krankheit in Bad Teplitz in 1810.

Mit freundlichen Grüßen
Knut Seume 06217 Merseburg


Vielen Dank für diese Informationen und Ihnen weiterhin alles Gute!

Samstag, 31. Mai 2014

Abriss-Ausbeute-Bilanz-Ergebnis-Fazit-Nachspiel-Konsequenz-Nachwirkung-Quintessenz-Resultat-Resümee-Schlussfolgerung-Wirkung-Zusammenfassung
Italien und die Spuren von Seume
·        Viele der Sehenswürdigkeiten, die Seume in seinem Buch auf der Strecke Venedig – Neapel aufgesucht oder genannt hat, konnten wir ebenso bewundern.
·        Manches hat sich natürlich in den 200 Jahren verändert oder ist nicht mehr vorhanden.
·        Das eine oder andere war zu weit (oder zu hoch) von unserer Fahrradroute
·        Unzähliges haben wir noch gesehen, was es zu Seumes Seiten noch nicht gab

Italien ist schön!
·        Die Landschaft ist reizvoll und „atemberaubend“ (besonders mit dem Fahrrad)
·        Ein Reichtum an Zeugnissen der Vergangenheit mit vielfältigen historischen Belegen wartet auf jeden Touristen, er muss sich aber gut vorbereiten
·        Menschen sind so verschieden wie die Regionen und dort, wo sie nicht ausschließlich von den Touristen leben, auch herzlich und hilfsbereit

Italien und Tourismus
·        Tourismusbüros sind selten wirklich auf Touristen eingestellt (geringe Öffnungszeiten, spärliche Aussagekraft, wenig brauchbare Unterlagen und Karten)
·        Dort wo viele Touristen sind, geht es meist nur ums Geld verdienen und weniger um Service und angenehmen Aufenthalt (siehe Ravenna, Rimini und Neapel)

Italien und Radfahrer
·        Italien ist (noch) kein Radfahrerland
·        Es gibt so gut wie keine Radwege, weder in den Städten und erst recht nicht auf Landstraßen. Auch auf Fernstraßen gibt es nur sehr selten einen Asphaltstreifen neben der rechten weißen Linie. Europäische Richtlinien werden auch bei neuen Straßen nur selten realisiert.
·        Der Straßenzustand entspricht der ökonomischen Situation Italiens
·        Wunderschöne Pinienalleen (z.B. Via Appia) sind der absolute „Radfahrertod“, da die Wurzeln der Bäume zum Teil bis zur Mitte der Straße zu erheblichen Aufbrüchen geführt haben und ein Ausweichen wegen des insbesondere starken LKW-Verkehrs nicht möglich ist
·        Insgesamt sind Radtouren quer durch Italien zum Teil lebensgefährlich und speziell mit Gepäck am Rad nicht zu empfehlen

Italien und Sauberkeit
·        Es gibt in Italien keine überall wirksame Mülltrennung
·        Hausmüll wird in Größenordnungen in der „Natur“ entsorgt
·        Plasteflaschen haben keinen Pfand und werden allerorten, besonders an Straßenrändern entsorgt
·        Positive Bürgerinitiativen sind vorhanden, bilden aber die absolute Ausnahme

Italien und die Flüchtlinge und deren Integration
·        Die Lage der Flüchtling, insbesondere aus Afrika, ist besorgniserregend
·        Die staatlich (Italien und EU) nicht in den Griff zu bekommende Situation hat verheerende Auswirkungen auf das Miteinander, sowohl zwischen einheimischer Bevölkerung und Emigranten als auch in der italienischen Bevölkerung selbst
·        Ein aktueller Bericht im Spiegel verdeutlicht die Größenordnung
                    SPIEGEL ONLINE-Meldung vom 31.05.2014
Rom- Fast 40.000 Flüchtlinge haben in diesem Jahr schon die italienische Küste erreicht - aber so viele wie heute waren es binnen eines einzigen Tages noch nie. Allein in den vergangenen 24 Stunden kamen 3000 Menschen an.
Nach Angaben der italienischen Regierung strandeten im Laufe des Jahres bereits 39.000 Flüchtlinge an den Küsten Italiens oder wurden aufgegriffen. Die 2013 registrierte Gesamtzahl von 43.000 Ankünften dürfte damit in diesem Jahr deutlich übertroffen werden.

Italien und die Rücksichtslosigkeit oder der tägliche Kampf ums Überleben
·        Je weiter südlich man kommt, umso mehr drückt sich die ökonomische Situation im täglichen Kampf ums Überleben in Rücksichtslosigkeit gegen jeden, auch gegen Touristen, aus
·        Besonders schlimm ist die Situation in Neapel

Italien und die Machtlosigkeit der Behörden
·        Speziell in Neapel sind die Behörden und die Polizei nicht mehr in der Lage Recht und Ordnung durchzusetzen. Trotz absolutem Chaos und großer Unsauberkeit keine Präsenz der Polizei oder anderer Ordnungskräfte.
·        Geordnetes bzw. regelgerechtes Radfahren ist nicht möglich, da
o       Geschwindigkeitsvorgaben nicht eingehalten werden
o       Sperrlinien überfahren werden
o       Motorisierte Fahrzeuge sich in Fußgängerbereichen bewegen
o       Gegen die Einbahnstraßenrichtung gefahren wird
o       Links ohne Anzeige und ohne Beachtung der Vorfahrtsregelung abgebogen wird
o       Die Ampelregelung ignoriert wird

·        Jeder verdrängt den Nächsten oder möchte noch schneller sein als der Andere



Dienstag, 27. Mai 2014

Spurensuche 10

27.5. - Napoli
Natürlich haben wir zuerst nach dem Grab von Vergil gesucht.
Dies war nach über 200 Jahren nicht so einfach. Geblieben ist ein Park (Parco Virgiliano), der nach ihm benannt wurde und ein Gebäude (Tomba Virgilia), in dem der Stein und die Überreste liegen.
Der Standort ist neben einer Kirche, da der 
U-Bahn-Bau und die weitere Bebauung die Gegend völlig verändert haben.













https://www.youtube.com/watch?v=ZdYFy891aus

Imposanter und natürlich am alten Standort ist die Basilica di Santa Chiara. 










Teile der Anlage wurden zu einem Museum umgewandelt.


Natürlich hat Neapel noch viel mehr historische Sehenswürdigkeiten, aber im Zusammenhang mit Seume soll die Spurensuche hiermit abgeschlossen werden.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=xKRLxFMSrSM

https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=SVo5APJfAQw

Mittwoch, 21. Mai 2014

Spurensuche 9

21.5.  Von Caserta nach  Napoli

Vormittags noch das Kaiserpalais und den Garten besichtigt.
Diese Anlage hält jedem Vergleich mit Versailles und Petersburg stand. Aber nur mit Unterstützung von Tiziana, sie sprach auch sehr gut deutsch, erhielten wir als Radfahrer durch einen Nebeneingang Einlass und durften als Rentner für 0 € den Park und das Schloss besuchen - und auf die Räder wurde aufgepasst.



http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=PAHt6FN9Rps 

          Das war der absolute kulturhistorische Höhepunkt!


Ganz anders die Fahrt nach Napoli.
Plötzlich gab es keine Gesetze mehr im Straßenverkehr. Jegliche Regeln schienen außer Kraft. Und wir mit unseren Rädern mittendrin. 
Selbst Polizisten nahmen uns die Vorfahrt.
Aber wir haben es letztendlich geschafft und in einem Hostel in der Nähe des Hafens Unterkunft gefunden.
Mit den ausführlichen Hinweisen aus dem Tourismusbüro werden wir morgen den letzten Spuren von Seume in Napoli nachgehen.

Montag, 19. Mai 2014

Spurensuche 8

19.5. - Villaggio Baia Domizia

Nach einer Fahrt auf der Küstenstraße Richtung Napoli sind wir über 

Gaeta                     https://www.youtube.com/watch?v=6nvqGSvRuNQ

und Formia südlich von Minturno auf einem Campingplatz erster Güte (vom ADAC ausgezeichnet) nach 60 km gelandet und ich habe sofort in allen vier Pools als einziger Gast gebadet.

www.baiadomizia.it
Unterwegs in Formia versagte die Schaltung. Aber ein freundlicher Fahrrad- und Motorradhändler und Werkstattbesitzer hat sie mir kostenlos repariert. Auch das ist Italien.
https://www.youtube.com/watch?v=ULXY04fkHME
20.5. - über Capua nach Caserta
Große Hitze, aber es muss geschafft werden. Wieder viel SS-Strassen und viel Verkehr, aber wir erreichen Capua
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=FF4QIuB94yQ

und dann Caserta, um sofort das Bourbonische Kaiserschloß zu besichtigen. Leider schon geschlossen.



Pizza Margerita mit kleinem Bier für 4,00€ entschädigt uns etwas.

Sonntag, 18. Mai 2014

Spurensuche 7

18.5. Terracina

Heute der erste Ruhetag!
In Terracina natürlich den Tempel des Jupiter besucht. Was heißt das?
Zuerst einmal 287 Höhenmeter erstiegen und dann die Anlage über der Stadt umgangen und durchquert.


Ich weiß nicht, in welchem Zustand Seume die Tempelanlage vorfand. Der Haupttempel ist nur noch in den Grundmauern vorhanden, aber sonst ist noch viel von der Tempelanlage erhalten. Nur die beiden Orakel konnnte ich nicht mehr befragen.
www.tempiodigioveanxur.it
Die Gebäude selbst wurden von den letzten Nutzern 1897 verlassen und erst 2000 begann man mit Restaurierungs- und Erhaltungsmaßnahmen. Als Besucher muss man Eintritt bezahlen und wie in Italien üblich, zahlen Senioren ab 65 erheblich weniger.

http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=DHQ_bZRCDxU





Die Altstadt von Terracina ist noch voll geprägt aus römischer Zeit und vor dem Museum Storico fand ich eine Tafel mit dem Hinweis, dass ein "gewisser" Wolfgang Goethe im Jahre 1787 hier gewesen sei - von Seume kein Wort!
Das Mittelmeer hat dann die "Empörung" wieder abgekühlt und ein Birra tat seine Wirkung.
Übrigens, Seume hat in seinem Buch nie darüber berichtet, ob er im Meer oder sonstwo gebadet hat. Warme Duschen hatte er auch nicht.


Samstag, 17. Mai 2014

Spurensuche 6

17.5. - von Ariccia, Velletri, Cisterna di Latina nach Terracina

Nach Ariccia sind wir über die hohe Brücke hereingekommen und konnten so von oben den Park (Seume: Gärten) des Fürsten Chigi bewundern. Nach über 200 Jahren ist auch nichts mehr vom teilweisen Kahlschlag des Eichenhaines zu sehen. Auch das Schloss befindet sich in einem ordentlichen Zustand.


http://www.youtube.com/watch?v=RINsUmfgRMM

Unser weiterer Weg über Velletri und Cisterna di Latina nach Terracina wurde zum bisher längsten Fahrradabschnitt. Auf verhältnismässig flacher Streckenführung schafften wir diesen 83 km langen Abschitt bis 14.00 Uhr. Das war natürlich wieder, da auf italienischen Fernstraßen, eine anstrengende Sache und nicht ungefährlich. Dazu kam, dass wir uns auf der Via Appia befanden. Diese ist von herrlichen, großen Pinien umsäumt. Das sieht wunderbar aus, ist aber der absolute Fahrradfahrertod, weil diese großen Bäume manchmal einen Durchmesser von 80 cm haben und die Wurzeln teilweise bis in die Straßenmitte die Asphaltdecke angehoben und aufgebrochen haben. Die vielen Erhebungen und Schlaglöcher haben uns arg zugesetzt.
Über "Torre di tre ponti" erreichten wir Terracina und sind vom Campingplatz, auf dem wir unsere Zelte aufschlugen, sofort in das angenehm kühlende Mittelmeer gelaufen. Was für eine Wohltat nach diesem anstrengenden Tag.